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Tsrit: Physiologie
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Erst seit gut zehn Jahren ist überhaupt bekannt, dass die Tsrit über unterschiedliche Geschlechter verfügen. Diese werden nach ihrer Haupttätigkeit in der tsritschen Gesellschaft bezeichnet: Räuber, Arbeiter und Verwalter. Zusätzlich existiert in ihrer Rasse noch eine große Anzahl an Unfruchtbaren. Interessanterweise verfügte die Menschheit bereits früher Informationen über die Fortpflanzung der Tsrit, da diese auch unterhalb eines Geschlechtes funktioniert. Mehrere Tsrit sondern hierbei etwa einen halben Liter schleimige, sogenannte Protomasse ab, welche sich untereinander vermischt. Die darin enthaltenen Protoeier enthalten jeweils ein Viertel der Erbinformationen. Mit chemischen Schlüsseln verbinden sich nach gewisser Zeit jeweils vier Protoeier zu einer echten Eizelle. Stammen diese von vier unterschiedlichen Spendern, so entsteht ein fruchtbarer Tsrit; bei zwei oder drei Spendern ein unfruchtbarer Tsrit; die restlichen Eizellen mutieren zu lebensunfähigem Nachwuchs oder verkümmern und sterben ab. Dadurch entwickeln sich bei natürlicher Befruchtung aus nicht einmal 0,1 Promille der Protoeier neue Tsrit. Wenn alle Teile der Erbmasse vom gleichen Geschlecht stammen, ergibt sich automatisch dieses Geschlecht, ansonsten hängt es von der Mischung der beteiligten Geschlechter ab, zu welcher Art Tsrit sich das Ei entwickelt.

Nach einer Entwicklungsphase von drei Wochen entsteht aus einem Ei eine 0,5 mm große, gelblich-weiße Larve, die in ihrer weiteren Entwicklung etwa 22 Jahre lang Nahrung zu sich nimmt, dabei auch nicht andere Larven verschmäht und eine Länge von bis zu 3,5 m erreicht, bevor sich die Larve verpuppt und zu einem Tsrit entwickelt. Erst während der Metamorphose entwickelt sich das Gehirn dieser Wesen soweit, dass es über tierische Intelligenz hinausgeht. Ebenso bildet sich erst hierbei das harte Exoskelett. Nach 17 Monaten ist die Umwandlung vollkommen und ein körperlich ausgewachsener Tsrit ist entstanden, der allerdings noch einiges an geistiger Entwicklung benötigt. Die biologische Lebenserwartung eines fruchtbaren Tsrit beläuft sich auf 72 Jahre, die eines Unfruchtbaren auf 76 Jahre ab Vervollständigung der Metamorphose.

Von der Körperstatur unterscheiden sich die vier Arten von Tsrit recht stark voneinander. Während die Räuber, das kämpfende Geschlecht der Tsrit, eine durchschnittliche Standhöhe von stattlichen 2,55 m erreichen und einen sehr stabilen und kräftigen Körperbau aufweisen, besitzen das Arbeiter- und das Verwalter-geschlecht jeweils nur eine Größe von etwa 2,20 m, wobei die Verwalter eher schlank im Vergleich zu den anderen Geschlechtern sind. Unfruchtbare Tsrit erweisen sich als recht kümmerlich für diese Rasse und erreichen im Schnitt nur etwa 1,95 m Standhöhe. Aufgrund der hohen Gravitation ihres Heimatplaneten sind ihre Körper trotz hoher Stabilität verhältnismäßig leicht: Unfruchtbare wiegen im Schnitt 80 kg, Verwalter 95 kg, Arbeiter 105 kg und Tsrit-Räuber durchschnittlich 120 kg. Ein Teil des geringen Gewichtes wird auch durch ihren Stoffwechsel erreicht: Tsrit besitzen einen komplizierten geschlossenen Blutkreislauf und eine Körpertemperatur von 38°C, eine Tatsache, an die sich einige Menschen nicht gewöhnen können. Insektenartige Wesen als Warmblüter sind nun mal für menschliches Denken immer noch ungewöhnlich.

Die Facettenaugen der Tsrit erlauben diesen beinahe einen Rundumblick; lediglich hinter ihnen gibt es einen Bereich von etwa 60 Grad, den sie nicht sofort erfassen können. Um den vollen Überblick zu behalten, bewegen wachende Tsrit häufig ihren Kopf leicht hin- und her. So können sie ihre komplette Umgebung überwachen, ohne sich umdrehen zu müssen. Da ihre Augen an das Licht eines rötlichen Sterns angepasst sind, ist ihr sichtbares Spektrum etwas langwelliger. Tsrit können also im infraroten Spektrum noch sehen, sind aber im violetten Spektrum bereits blind - der Grund dafür, dass auf menschlichen Kampfschiffen die Beleuchtung bei einer Enterung durch Tsrit von früher rot auf violett umgestellt wurde. Ihre Gehör ist vergleichbar mit dem der Menschen entwickelt, während ihr Geruchsinn etwas besser ist. Tastempfindliche Stellen existieren vor allem an ihren Fühlerspitzen der oberen Extremitäten und auf ihren Mundwerkzeugen und langen, vorstreckbaren Zungen, wobei die Sinneszellen an letzteren am weitesten entwickelt sind.

Ein Raumflottensoldat, der einem Tsrit im Nahkampf ausgeliefert ist, hat bereits so gut wie verloren, da der größte Vorteil dieser Rasse in ihrer Stärke liegt. Mit ihren Tastfühlern können zum Beispiel Räuber mit Leichtigkeit einen Menschen erdrosseln oder an den Oberarmen packen und hochhalten, bis ihre Klingenpaare des zweiten Gliedpaares selbst durch solide Körperpanzerung dringen. Die Stärke und Ausdauer hängt wiederum vom Geschlecht ab, wobei wieder die Räuber die gefährlichste Art darstellen. Gleichzeitig ist diese Art jedoch im Vergleich zu Menschen oder anderen Tsrit-Geschlechtern etwas minderbemittelt, wodurch sie manchmal ausgetrickst werden können. Ein weiterer Nachteil ihrer Rasse besteht darin, dass ihr Hauptmanipulationswerkzeug der Mundapparat mit den scharfen Kiefern und den blattartigen Zungen ist, während ihre Gliedmaßen meist nur zum Tragen schwerer Ausrüstung genutzt werden. Durch ihre Größe bewegen sie sich in der Regel auch nicht so geschickt wie Menschen, auch wenn sie schneller sind.

Die körperliche Bewaffnung eines Tsrit ist furchterregend. Das zweite Gliederpaar dieser Rasse dient nur einen einzigen Zweck: Zum schnellen Töten ihrer Opfer. Am Ende dieser Glieder befindet sich nämlich jeweils ein aufklappbares Klingenpaar, welches stark genug ist, um den Panzer vieler Beutetiere der Tsrit auf ihrer Heimatwelt zu durchdringen. Dabei richten die Widerhaken der Klingen beim Herausziehen meist noch wesentlich mehr Schaden an als das Zustechen. Diese Klingen werden von den Tsrit mit Vorliebe geschärft oder mit Metallschienen verstärkt und sind der einzige Teil ihres Panzers, der konstant weiterwächst, um der Abnutzung der Klingen entgegenzuwirken. Als wenn dies noch nicht genug wäre, besitzt eine Art der Tsrit noch eine weitere Waffe. Tsrit besitzen nämlich drei lange Zungen, die nebeneinander angeordnet sind. Während die beiden äußeren als Tast- und Manipulationsorgan fungieren, hat sich die mittlere Zunge in einen Stechrüssel für die Nahrungsaufnahme verwandelt, mit dem diese Rasse in den Wunden ihrer Jagdopfer stochert und austretendes Blut und anderes loses organisches Material, welches auch durch die scharfen Kiefern zerkleinert worden sein kann, absaugt. Bei den Tsrit-Arbeitern ermöglicht der Rüssel in Verbindung mit einer Giftdrüse diesen abscheulichen Kreaturen, ihren Opfern ein starkes Gift zu injizieren, welches die Opfer lähmt. Als zusätzliche Beilage des Horrors besitzen Arbeiter noch eine weitere Drüse in ihrem Mundapparat, welche ein Gewebe absondert, mit dem sie ihre Opfer in einen Kokon hüllen können. In diesem Gewebe befindet sich auch ein Betäubungsgift, welches den Eingehüllten in einen komaähnlichen Schlaf versetzt. Die Gift- und die Webdrüse sind bei den anderen Rassen zwar auch vorhanden, aber in der Regel verkümmert und funktionsuntüchtig.

Das Exoskelett der Tsrit ist für sein geringes Gewicht außerordentlich stabil und entwickelt sich während der Metamorphose. Da sich Tsrit nicht häuten, besitzt der Körper bei Beschädigung der Skelettplatten eine gewisse Selbstheilungsfähigkeit, die sofort nach Verheilen innerer Verletzungen eintritt. Dabei quillt ein zäher Stoff aus der Wunde, der mit der Zeit aushärtet und die Bruchstücke verklebt oder Löcher ausfüllt. Je nach Verletzung benötigt eine solche Heilung 2 bis 6 Monate, was wesentlich länger als bei menschlichen Knochenbrüchen vergleichbarer Schwere ist.

Zusätzlich zu seiner Härte verfügt ein Tsrit-Panzer auch über eine gute Wärmeisolierung, wodurch diese Rasse weder hohe Wärme- noch Feuchtigkeitsverluste über die Außenhülle hinnehmen muss. Eine notwendige Wärmeregulierung bei drohender Überhitzung geschieht durch das Atmungssystem, welches sich mit den verschließbaren Atemöffnungen am dritten Körperglied befindet. Tsrit sind im Gegensatz zu irdischen Insekten keine Tracheenatmer. Im dritten Glied befinden sich nämlich Lungen sowie ein zweites Herz, welches das Blut durch die Lungenkapillaren drückt.

Als Nahrung dient diesen Kreaturen all das tierische Material, welches sie auf ihren Beutezügen rauben können. Dabei bevorzugen sie intelligente Lebensformen. Synthetische Nahrung existiert bei ihnen nicht. Ihr Verdauungssystem ist ungewöhnlich flexibel und leistungsfähig: Er kann sogar stark fremdartige Materialien zersetzen, womit sie sich, wenn sie es wollten, auch von pflanzlichen Material ernähren könnten. Vor allem Menschen, aber auch Lengroah und mit etwas Abstand Srakhs scheinen auf ihrer Speisekarte recht weit oben zu stehen. Da ihre Larven meist nur frisches Material fressen, verschleppen die Tsrit regelmäßig die Einwohner benachbarter Völker und besetzen die Systeme und Planeten monostellarer Rassen. Einige ernstzunehmende Meldungen bestätigen sogar die Existenz von sehr stark geschützten Sklavenplaneten in ihrem Territorium, auf denen unterschiedliche, auch intelligente Spezies als Nahrungsquelle geradezu gezüchtet werden. An Nahrung benötigt eine Larve pro Tag bis zu 12 kg Gewebe, ein Tsrit je nach Größe bis zu 5 kg. Aufgrund der Art ihrer Nahrung ist das für diese Rasse notwendige Wasser bereits in den Werten enthalten.

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Verfasser: Peter Hildebrand
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