Die Srakhs besitzen nicht nur die beiden üblichen
Geschlechter, welche sich allerdings äußerlich nicht voneinander
unterscheiden, sondern auch noch zwei weitere Geschlechter, die als
Hassrád bezeichnet werden. Hassrád besitzen zwar
ebenfalls männliche oder weibliche Geschlechtsorgane; diese sind
allerdings nicht bis zum Stadium der Fruchtbarkeit entwickelt. Srakhs sind
ovovivipar: Eine Srakhin legt ein- bis dreimal nach einer Entwicklungsdauer von 3
Monaten zwischen 5 und 10 kugelförmige Eier, welche etwa die
Größe von Tennisbällen aufweisen. Nach etwa 20 Tagen
schlüpfen die frischgeborenen Srakhs. Ein frischgeschlüpfter Srakh
besitzt eine Größe von nicht mehr als 25 cm und ist lediglich etwa
190 g leicht. Nur aus etwa 20-30% der Eier eines Geleges entwickeln sich
fruchtbare Srakhs, auch Gsenéd genannt, der Rest sind
unfruchtbare Hassrád. Ein Srakh ist mit 25 Jahren ausgewachsen
und damit auch geschlechtsreif. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die
durchschnittliche Größe 180 cm. Ab diesem Zeitpunkt wachsen Srakhs
zwar immer noch, aber erheblich langsamer. Sie erreichen Größen bis
zu 190 cm und besitzen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 62 Jahren.
Hassrád sind im Schnitt 10 cm kleiner und besitzen auch eine
wesentlich geringere Lebenserwartung von nur 38 Jahren.
Srakhs sind Kaltblüter; trotzdem besitzen sie keinen stämmigen sondern
einen eher schlanken Körperbau. Daher wiegt ein 180 cm großer Srakh
auch nur etwa 76 kg. Die fehlende Fähigkeit, eigenständig die
Körpertemperatur zu regulieren, hat jedoch für Srakhs auch Vorteile:
Bei Temperaturen um 6 Grad Celsius fallen sie in eine Art Winterschlaf, in der
ihr Stoffwechsel und sämtliche Körperfunktionen stark eingeschränkt
sind, aber dafür der Körper schneller regeneriert und kaum altert.
Das Aufwachen aus diesem Zustand geschieht ab einer Temperatur von 12 Grad Celsius und
dauert etwa 2 Stunden.
Ab einer Außentemperatur von 22 Grad sind die Körperfunktionen eines
Srakhs voll ausgebildet. Ab dieser Temperatur können sie ihre
größte Stärke ins Spiel bringen: Ihre unglaubliche
körperliche Geschwindigkeit und ihr faszinierendes Reaktionsvermögen.
Lediglich die besten Replikanten der Terranischen Union können mit der
Reaktionsgabe eines Srakhs mithalten. Diese Fähigkeit macht sie zu
geborenen Kampfpiloten und Jagdfliegern; eine Tatsache, die die UTC schon
mehrfach zu spüren bekommen hat. Diese Gabe hat ihren Ursprung in den
leistungsfähigen Nerven- und Muskelsystemen der Srakhs. Durch die
Spezialisierung auf die reine Geschwindigkeit sind ihre Muskeln allerdings
nicht sonderlich belastbar, was sie im Gegenzug einiges an körperlicher
Stärke im Vergleich zu einem Menschen kostet. Ihre geschmeidige Art der
Bewegung hat ihnen zusammen mit ihrem reptiloiden Aussehen und ihrer
Kaltblütigkeit bei den Menschen den Schimpfnamen "Vipern" gegeben. Obwohl
Srakhs über keinerlei Giftdrüse verfügen, hält sich dieses
Gerücht so hartnäckig wie der Schimpfname.
Während ihr Geruchssinn ausgeprägter ist als der des Menschen, sind
ihr Tastsinn und ihr Gehör etwas schlechter entwickelt. Alle anderen Sinne
sind mit denen der Menschen etwa vergleichbar. Zu erwähnen ist noch,
dass Srakhs mit Hilfe von Schließmuskeln in der Lage sind, Ohren und
Nasen hermetisch zu verschließen. Außerdem besitzen sie ein
zusätzliches, halb durchsichtiges Augenlid. Diese Eigenschaften sind auf
ihrem von Sandstürmen zerwühlten Planeten lebensnotwendig gewesen,
sind aber im Weltraum nur bedingt von Nutzen.
An ihren viergliedrigen geschickten Händen befinden sich wie auch an den
Füßen keinerlei Nägel. Bei den Füßen stehen drei
Zehen jeweils im spitzen Winkel zueinander nach vorne, während sich der
vierte, stark verkümmerte Zeh seitlich hinten befindet. Ihr
blassblaues Gebiss besteht aus einigen Schneidezähnen vorne und
vielen schmalen Mahlzähnen an den Seiten. Fangzähne oder
Reißzähne fehlen völlig.
Bekommt man die Gelegenheit, einen Srakh einmal aus der Nähe zu
betrachten, fällt einem auf, dass nicht die Haut selber einen
grünen bis blauen Ton annimmt, sondern diese Farbe von den zahlreichen
Schuppen auf der Haut stammt. Diese unterscheiden sich in der Größe
und Färbung teilweise erheblich. Während das Gesicht, die Hände,
Füße, der vordere Hals sowie Brust und Bauch mit helleren und sehr
feinen Schuppen mit einer Größe von bis zu 2mm bedeckt sind,
vergrößern sich diese Schuppen an den Armen und den Innenseiten der
Beine auf bis zu 5mm. Die größten und dunkelsten Schuppen bilden
sich auf dem Rücken und den Außenseiten der Beine mit einer
Größe von bis zu 12mm. Die Übergänge zwischen den
Schuppengrößen und -farben sind fließend. Die einzige Ausnahme
bildet der Hals, wo die größeren Schuppen des Rückens mit den
kleineren der Vorderseite zusammentreffen und dort charakteristische Muster
bilden, mit deren Hilfe man Srakhs voneinander unterscheiden kann.
Zusätzlich zu diesen Muster unterscheiden sich Srakhs auch noch in der
Farbe der Schuppen. Die Farbpalette reicht von Smaragdgrün über
grünblaue Mischungen bis zu Indigoblau. Die Schönheitspflege dieser
Wesen beinhaltet primär das Polieren der Schuppen, bis diese einen
metallischen Ton annehmen. Schuppen werden mit zunehmenden Alter immer dunkler.
Vor allem die Rückenschuppen werden bei alten Srakhs fast schwarz, sofern
sie nicht ausfallen.
Die Beschuppung eines Srakhs wird laufend erneuert; pro Woche fallen etwa zehn
bis zwanzig Schuppen unterschiedlicher Größe aus, weil sie von neuen
Schuppen verdrängt werden. Mit dem Alter werden weniger Schuppen gebildet,
so dass dann im Schuppenkleid immer mehr Löcher entstehen, die mit
Hilfe von kosmetischen Artikeln verdeckt werden. Erst in diesem Alter kann man
daher die dunkelbraune Haut eines Srakhs sehen.
Srakhs und sind omnivor, daher nehmen sie, ähnlich wie Menschen, eine
große Vielfalt von unterschiedlichen tierischen und pflanzlichen
Lebensmitteln zu sich. Eines ihrer bevorzugten Gerichte heißt
Detán und besteht aus schneckenartigen, kleinen Wesen, die in
Wasser gesiedet und betäubt werden. Zusammen mit dem beim Sieden
entstehenden milchfarbigen, dickflüssigen Sud werden diese lebendig
verzehrt. Wie man anhand dieses Gerichtes erkennen kann, werden Kleinsttiere
bevorzugt lebend, wenn auch betäubt verspeist und als Delikatesse
gewertet. Größere Tiere, die etwa drei Viertel der tierischen Kost
eines Srakhs ausmachen, werden vorher geschlachtet und ähnlich zubereitet
wie menschliche Nahrung. Der pflanzliche Teil ihrer Nahrung besteht aus einer
Vielzahl von sknessérischen Gemüsearten, die ähnlich
wie irdisches Gemüse in verschiedenen Arten und Weisen zubereitet wird.
Trotzdem ist ein großer Teil menschlicher Nahrung für einen Srakh
nicht verdaulich und verursacht häufig Erbrechen und Übelkeit. Auch
das Märchen, dass in dem Randbereich den Srakhs zu Opfer gefallene
Menschen verspeist wurden, entpuppt sich bei Betrachtung ihrer
Ernährungsweise als Lüge und Propaganda der Raumflotte aus den
Vierzigern und Fünfzigern des letzten Jahrhunderts. Von ihrer eigenen
Nahrung nimmt ein Srakh pro Tag im Schnitt 1,8 kg natürliche oder 0,3 kg
Synthesenahrung zu sich. Zusätzlich benötigt ein Srakh etwa 0,4 l
bzw. 1,2 l Wasser pro Tag.
|