Thema zurück   Kapitel zurück   Abschnitt zurückAbschnitt vor   Kapitel vor   Thema vor
Navigationsmemo
Das Universum 
Exobiologie 
Lengroah 
Kultur 
Soziale Struktur 
Lengroah: Soziale Struktur
Zurückgehen... Zurückgehen......Weiterlesen Weiterlesen...

Kulturell betrachtet besitzen die Kirsá eine etwas höhere soziale Stellung in der Gesellschaft der Lengroah, obwohl sie nur 6% der Bevölkerung ausmachen. Diese Gattung stellt die meisten fähigen Politiker und besetzt ungewöhnlich viele leitende Positionen in unterschiedlichen Bereichen. Die beiden anderen Gattungen (Kúrrha: 19%, Gádrel: 73%) befinden sich in etwa auf derselben sozialen Ebene. Auffallend ist, dass die Lengroah eine stark ausgeprägte Mittelschicht haben und die Unterschicht in Form einer schlecht bezahlten Arbeiterklasse fast nicht existiert. Die lengroahtischen Androiden, auch Reddán genannt, machen etwa 1% der Bevölkerung aus und leben gemischt mit der biologischen Bevölkerung. Sie sind ebenfalls vollständig in ihrer Gesellschaft integriert und haben im Durchschnitt denselben sozialen Stand wie alle anderen Lengroah auch.

Es existiert bei den Lengroah, ähnlich wie bei Menschen, eine familiäre Struktur mit einer eheartigen Institution. Ehen werden bei den Lengroah mit der eindeutigen Absicht geschlossen, um für Nachkommen zu sorgen, während das einfache Zusammenleben nicht institutionalisiert ist. Eheschließung wird von der lengroahtischen Politik speziell gefördert, um der Mehrbelastung durch das Heranziehen von Kindern entgegenzuwirken. Im Gegensatz zur menschlichen Ehe ist die lengroathische Ehe und damit auch die Existenz einer dadurch definierten Familie zeitlich auf 24 Jahre begrenzt. Dies heißt allerdings nicht, dass danach die Familienmitglieder völlig getrennte Wege gehen. Meistens entscheidet sich eher ein vorher bereits zusammenlebendes Paar, Kinder zu zeugen, und geht dann eine Ehe ein. Wenn die Kinder erwachsen und ausgebildet sind, wird die Ehe getrennt, obwohl die Partner weiterhin zusammenleben, und die Kinder häufig engen Kontakt zu den Eltern halten. Jedem Geschlecht ist erlaubt, mehrere Ehen zu führen; jedoch wird nur eine Ehe pro Mutter gleichzeitig gefördert. Jede weitere Ehe stellt also zusätzlich zur psychischen und körperlichen Belastung auch einen finanziellen Kraftakt dar.

Das normale Zusammenleben findet in kleinen Gemeinschaften von zwei bis acht Mitgliedern mit gemischten Geschlechtern statt, wobei für gewöhnlich Rücksicht auf die Privatsphäre eines Paars in intimen Momenten genommen wird. Andererseits gibt es allerdings in solchen Gruppen keine feste Paarbildung; wenn dies doch geschieht, trennt sich meistens das Paar von der restlichen Gruppe. Singles im eigentlichen Sinne gibt es fast gar nicht, dafür aber die Gréshad, die von Gemeinschaft zu Gemeinschaft wechseln, auf der Suche nach der richtigen Gruppe oder dem richtigen Partner für sie.

Frauen und Männer sind heute gesetzlich gleichgestellt, obwohl vor der Annahme der endgültigen Staatsbürgerschaft Frauen nicht mehrere Männer heiraten durften. Diese Gleichstellung ist zwar inzwischen auch gegeben, da aber die meisten Lengroah aufgrund finanzieller Umstände monogam leben, ist der Sturz dieser letzten Bastion der Geschlechterungleichheit nur von statistischem Interesse.

In der Gesellschaft der Lengroah ist es von extremer Bedeutung, dass jedes Individuum ein riesiges Netz an Bekanntschaften pflegt, da im Prinzip das gesamte Sozial- und Wirtschaftssystem der Lengroah hierauf aufbaut. Dabei erstrecken sich solche Beziehungen quer durch alle sozialen Schichten. Dieses Netz wird häufig durch das Gewähren von Gefallen und Hilfsleistungen so weit aufgebaut, dass der engere Bekanntenkreis eines Lengroah leicht mehrere tausend Kontakte erreichen kann. Innerhalb dieses Netzes werden auch Politiker finanziell unterstützt oder hochrangige Wirtschaftsaufträge erteilt, wodurch dieses System aus Sicht der Menschen schnell nach Vettern- und Schmiergeldwirtschaft riecht. Da aber in diesem System die so erhaltenen Ressourcen meist sofort wieder in andere soziale Schichten weiterinvestiert werden, profitiert in der Regel die gesamte Gesellschaft der Lengroah von diesem System.

Das Ansehen und die Ehre eines Lengroah ergeben sich in ihrer Gesellschaft direkt daraus, wie intensiv er oder sie mit den verfügbaren Mitteln sein Volk unterstützt. Aus diesem Grunde ist dieser Spezies das Konzept der anonymen Hilfe völlig unbekannt. Das so erreichte Ansehen zahlt sich für die Betroffenen in Notzeiten aus, da natürlich einem in Bedrängnis geratenen Lengroah umso bereitwilliger geholfen wird, je höher sein Ansehen ist. Allerdings funktioniert der Ruf auch in die andere Richtung: Besitzt ein Lengroah beispielsweise auf Grund seines egozentrischen Verhaltens einen schlechten Ruf, so wird von ihm geleistete Hilfe wenn überhaupt nur widerwillig angenommen. Bis zu einem gewissen Grad ist aus moralischer Sicht sogar Diebstahl von einem solchen Individuum erlaubt, da dieser Lengroah Ressourcen bindet, die der Gesellschaft besser dienen könnten.

Beim Erweisen von Gefallen ist es bei den Lengroah sehr wichtig, dass es sich hierbei um Güter oder Dienstleistungen handelt, die dem Empfänger auch wirklich von Vorteil sind. Aus diesem Grund werden daher häufig intensive Nachforschungen angestellt, bevor eine punktgenaue Hilfsleistung erfolgt. Dabei werden hinter dem Rücken des Bekannten Unmengen an Informationen über diesen gesammelt, die auch zu einem erheblichen Teil privater und persönlicher Natur sind. Insbesondere innerhalb der Gréshad wird dies massiv praktiziert, sodass es de facto keine Geheimnisse innerhalb der Gruppe gibt. Wegen diesem Informationsbedürfnis funktionieren außerdem die offiziellen Medien und die inoffiziellen Kommunikationskanäle erheblich effizienter als ihre menschlichen Pendants.

Während bei Menschen die Spioniererei nach privaten Informationen als massive Verletzung der Privatsphäre verstanden wird, dient es bei den Lengroah in erster Linie dazu, seine Bekannten besser zu verstehen, um ihnen besser helfen zu können. Bei Menschen wenden sie dieses Verfahren zwar auch an, sind jedoch erheblich vorsichtiger, da sie hier nicht selten mit den Gesetzen in Konflikt geraten. Außerdem nehmen Menschen ihnen diesen Verhaltenszug häufig sehr übel, aus Furcht, das von den Lengroah gesammelte Wissen könnte gegen sie verwendet werden.

Da die terranischen Lengroah volle Staatsbürger der UTC sind, verwenden sie auch die terranische Zahlungseinheit Elcut. Durch ihren Fleiß beim Aufbau in den letzten Jahren hat inzwischen fast jeder Lengroah mindestens soviel Vermögen wie ein durchschnittlicher Mensch. Durch ihr kompliziertes soziales Netzwerk ist die Vermögenverteilung unter den Lengroah im Vergleich zur restlichen Terranischen Union außerordentlich gleichmäßig.

Zurückgehen... Zurückgehen... ...Zum Seitenanfang... ...Weiterlesen Weiterlesen...
Verwandte Themen
Seiteninfo
Textversion: 1.3.1
Textstatus: aktuell
Seite: 120 von 365
Verfasser: Peter Hildebrand
Start/Hauptmenü
Übersicht
Das Universum
Geschichten
Rollenspielmaterial
Galerien

Download


Impressum




































 
Dieses Menüsystem funktioniert erst ab Opera 7.x!