Thema zurück   Kapitel zurück   Abschnitt zurückAbschnitt vor   Kapitel vor   Thema vor
Navigationsmemo
Das Universum 
Ausrüstung 
Handwaffen 
Energiewaffen 
Überblick 
Energiewaffen: Überblick
Zurückgehen... Zurückgehen......Weiterlesen Weiterlesen...

Die ersten Energiewaffen, die die Menschheit entwickelte, waren Laserwaffen. Zuerst kam in den 30er Jahren des 21. Jahrhunderts das erste stationäre Impuls-Lasersystem auf dem Markt, welches damals noch gravierende Nachteile in Bezug auf Portabilität und Energieversorgung hatte. Dieses Lasergeschütz hatte zwar eine Reichweite von 1,5km; seine Durchschlagleistung betrugt jedoch nur wenige kJ. Außerdem hatte es die Größe eines kleinen Lastkraftwagens, da die Stromversorgung durch ein portables Aggregat gewährleistet wurde. 2042 entstand schließlich die erste tragbare Laserwaffe (mit einem Gewicht von 11,3 kg), welche allerdings mit einer batteriegespeisten Schußanzahl von 3 Schuß gegenüber herkömmlichen Waffen gnadenlos im Nachteil war. Trotzdem wurden diese Waffen in Bezug auf Schußkapazität, Schaden und Gewicht weiter optimiert. Einen großen Schub in der Entwicklung gab es 2083 mit der Entdeckung eines Materials, welches bereits bei einer Temperatur von -45 Grad Supraleitfähigkeiten besaß. Hiermit konnten die Wärmeverluste durch Widerstände der elektrischen Leiter bei ausreichender Kühlung der Waffe vermieden werden, was die Schußanzahl der Batterien mit einem Schlag verdoppelte. Ansonsten sind in der Laserentwicklung noch die Entwicklung von Toran, einem Supraleiter ab -20 Grad Celsius, und Digallizium, einem besonders leistungsfähigem Kühlungsmittel, zu erwähnen, so daß mit diesen Entwicklungen 2179 die ersten Laserwaffen gebaut wurden, die in der Lage waren, nicht nur einzelne Impulse, sondern auch Impulssalven oder kurze Laserstrahlen zu erzeugen. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt aufgrund der starken Überhitzung von Lasern nicht möglich gewesen: Teilweise konnten sogar die Laserwaffen nur in einem Abstand von einer halben Minute schießen. Dies machte diese Waffen für das Militär bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend interessant, obwohl die Fähigkeit eines Lasers, durch die meisten Deckungen durchzuschießen, durchaus Verwendungsmöglichkeiten erlaubte.
Zu den Eigenschaften von Laserwaffen gehört es, daß der Schuß bis zum Auftreffen vollkommen lautlos und unsichtbar ist; lediglich die Waffe an sich gibt, durch die Hochspannungselemente und die Kühlung bedingt, einige, im Vergleich zu Projektilwaffen jedoch minimale, Geräusche von sich, womit diese Waffen für leise Scharfschützen sehr praktisch sind. Sie besitzen jedoch den Nachteil, daß die Waffe aufgrund ihrer Kühlungselemente im eingeschalteten Zustand durch ihre Energieemissionen leicht zu orten ist. Zwar kann man den ersten Schuß auch noch ohne Kühlung abgeben, aber bei den dabei entstehenden Energieemissionen ist auf einem Energiesensor die Laserwaffe sowieso zu erkennen.

Laser sind allerdings nicht die einzige Form von Energiewaffen, die die Menschheit entwickelt hat. Gerade einmal zehn Jahre nach der Entwicklung des ersten portablen Lasersystems gelingt der wissenschaftliche Durchbruch für die Entwicklung von Betäubungswaffen mit Hilfe eines elektromagnetischen Schockimpulses, welcher in den Nerven die Weiterleitung elektrischer Impulse unterbindet, die Botenstoffe auflöst und zu temporären Muskellähmungen führt. 2056 wird der erste schwere Betäubungsstrahler gebaut, 2063 folgen die ersten, allerdings ebenfalls noch sehr unhandlichen Handwaffen mit dieser Technologie. Ihre Vorteile liegen vor allem in der Fähigkeit, einen Gegner schnell, aber fast ohne bleibende Schäden kampfuntauglich zu machen. Diese Waffen wurden vor allem von der Polizei mit Begeisterung aufgenommen, wenige Jahre später erfolgte dann der Durchbruch im zivilen Selbstschutz. Auch bei diesen Waffen lagen die Anfangsprobleme in Unhandlichkeit, geringer Kapazität und schneller Überhitzung der Waffe. Dies wurde jedoch ebenfalls im Laufe der folgenden Entwicklung immer weiter verbessert, so daß heutzutage Betäubungswaffen ungewöhnlich klein, genau und effizient sind. Ihren Spitznamen "Gentlemen-Waffen" erhielten sie durch ihre Eigenschaft, einen Gegner schnell zu überwältigen, ohne ihn ernsthaft zu verletzen oder zu töten. Lediglich in den Frühzeiten der Betäubungswaffen gab es einige Probleme z.B. mit Herzschrittmachern und ähnlichen Geräten, die durch den Impuls ihren Dienst aufgaben.
Betäubungswaffen funktionieren bis zu bestimmten Größen des Gegners; daher besitzen die meisten Waffen einen Zusatzmodus zum Betäuben schwererer Gegner wie z.B. Tsrits. wird ein leichteres Wesen mit dieser Einstellung getroffen, kann dies im schlimmsten Fall zu zeitweisen Herzstillstand oder häufiger zu Schäden an den Nervenbahnen führen, ist aber häufig lediglich mit einer längeren lokalen oder totalen Betäubung verbunden. Betäubungswaffen besitzen ebenfalls eine integrierte Kühlung, benötigen aber wesentlich weniger Energie als Laserwaffen. Daher ist ihr Einsatz in der Regel schwerer zu orten. Sie sind zum Geräuschniveau sogar noch unter den Laserwaffen anzusiedeln, besitzen allerdings auch eine wesentlich geringere Reichweite. Dadurch, daß Betäubungswaffen seit 2179 als zivile Selbstschutzwaffe zugelassen sind, hat bei diesen Waffen eine erstaunliche Miniaturisierung stattgefunden, so daß die kleinsten Betäubungspistolen sogar in eine Handfläche passen, auch wenn diese Waffen nur noch eine Schußkapazität von 2 bis 5 Schuß aufweisen können. Bis zu diesem Zeitpunkt entsprach nämlich die minimale Größe einer solchen Waffe der einer schweren Maschinenpistole. Ihr Hauptnachteil besteht darin, daß metallische Panzerung einen recht effektiven Schutz darstellt, ähnlich wie bei den experimentellen Mikrowellenwaffen des 22. und frühen 23. Jahrhunderts.

Gravitonprojektoren sind eine noch recht junge Waffengattung, an deren Weiterentwicklung auch heute noch intensiv geforscht wird. Ihre Geburtsstunde läßt sich auf das Jahr 2209 zurückverfolgen. In diesem Jahr wurde die Theorie der Gravitonendifission, der Abspaltung der mit normaler Materie verbundenen Gravitonen, experimentell bestätigt, womit der Weg zur Beeinflussung des Schwerkraftfeldes einer Masse frei war. Zwar wurde diese Technologie vor allem für die Erzeugung künstlicher Schwerkraftfelder interessant, jedoch gelang es der Menschheit bisher immer, eine bedeutende technische Entwicklung zu einer Waffe umzuformen. So kamen schon bereits 2218 die ersten Pläne für Gefechtswaffen auf dem Markt, 2229 wurde das erste provisorische Gravitongeschütz produziert, welche die konzentierten Gravitonen von Neutronenmasse abspaltete und auf das Ziel schleuderte. Der große Vorteil gegenüber dem direkten Abfeuern von Neutronenmasse lag darin, die Neutronenmasse häufiger zu verwenden, vor allem, da diese nach dem Abspaltungsprozeß wieder selbstständig begann, Gravitonen anzusammeln. Durch den hohen Preis von Neutronenmasse erwies sich dies trotz der ungemein aufwendigeren Technik und des horrenden Energieverbrauches der Waffe als günstigere Alternative. Mit der Zeit galang auch hier sowohl eine Verkleinerung der Waffentechnologie als auch bei beibehaltener Waffengröße eine Verbesserung der Leistung. 2276 gelang es, den ersten Prototyp eines Gravitonengewehres als "Hand"-waffe (mit einem Gewicht von 38,4 kg) mit einer Schußleistung von 8 Schuß zu produzieren, bis das Energiemagazin ausgetauscht werden mußte. In Zusammenarbeit von mehreren großen Rüstungsunternehmen, welche 2279 unter der Bezeichnung "United Arms Technologies" zu einem Ultrakonzern fusionierten, gelang es, die Gravitontechnologie in Bezug auf Portabilität weiter zu verbessern. 2299 kam eine vollkommen überarbeitete Version eines Gravitongewehres auf den Markt (das UTE-31), welches 2304 noch einmal verbessert wurde. Seit spätestens diesem Zeitpunkt rüstet die Raumflotte und einige reiche Kolonialtruppen auf diese Waffen auf. Es jedoch klar sein, daß diese Waffen bei der Raumflotte niemals bei einem Verteidigungskampf im eigenen Raumschiff verwendet werden.
Gravitongewehre zeichnen sich durch einige unübliche Eigenschaften aus, die dem Schützen erst einmal in einem Crashkurs Physik beigebracht werden. Diese Waffen eignen sich ideal zum Zerschlagen schwerer Deckungen, da Materie in unmittelbarer Nähe der Gravitonkonzentration, auch als Schwereschuß bezeichnet, zu dieser angezogen werden und in ihr komprimiert werden. Ein Schwereschuß baut sich also sein Projektil im Prinzip selber zusammen. Je mehr Material jedoch angezogen wird, desto stärker diffundiert der Schwereschuß, so daß nach gewisser Zeit dieser so gut vollständig aufgebraucht ist und "nur noch" eine hochkomprimierte Stahlkugel übrig ist, welche eine hohe Geschwindigkeit besitzt und sich bei fortschreitendem Diffusionsprozeß wieder ausdehnt. Außerdem diffundiert der Schwereschuß auch auf größere Entfernungen selbst im Vakuum. Ein praktisches Beispiel veranschaulicht dies: Zunächst durchschlägt der Schwereschuß eine etwa 1m dicke Stahlwand und reißt dabei den gesamten Stahl auf seiner Flugbahn mit. Dieses wirkt als Geschoß verstärkend. Verliert der Schwereschuß jetzt nicht mehr sonderlich viel an Substanz, arbeitet hauptsächlich das Metallgeschoß zerstörend (z.B. auf Personen oder empfindliche Geräte). Wird der Schwereschuß jedoch zu schnell aufgebraucht (z.B. in einer weiteren Stahlwand), sorgt die Ausdehnung der Stahlkugel für eine Detonationswirkung, die ein bis zu 60cm großes Loch in massiven Stahl sprengt und diesen in Stücke reißt. In keramischen Materialien kann eine solche Detonation aufgrund der Splitterwirkung besonders gefährliche Auswirkungen für umstehende Personen haben.
Wie man erkennen kann, eignen sich Gravitongewehre vor allem für die Bekämpfung gepanzerter Einheiten oder Raumschiffe. Gegen Personen richten sie relativ wenig Schaden an, sofern keine Deckung im Weg steht, die als Geschoßmaterial für den Schwereschuß dient. In diesem Fall ist die Waffe allerdings auch für Lebewesen extrem tödlich, aber selbst ohne Deckung reißt ein Gravitonschuß einem Menschen ein häßliches Loch in den Bauch, welches vergleichbar ist mit dem Durchschuß einer Gewehrkugel vom Kaliber 6,3mm.
Gravitongewehre zeichnen sich immer noch als sehr schwere, umständlich handhabbare Waffen aus, die einen wesentlich stärkeren Rückstoß als Projektilwaffen verursachen. Die Waffe selber erzeugt beim Schuß einen dumpfen Knall, der durch das schrille Pfeifen des Schwereschusses sofort übertönt wird. Es sollen bereits Traumata vorgekommen sein, die durch das nervenaufreibende Geräusch verursacht wurden, das beim Zerfetzen einer Deckung durch den Schwereschuß erzeugt wird. Diese Waffen feuern generell nur einzelne Schüsse ab; Salvenfeuer findet sich nicht einmal bei Gravitongeschützen.

Zurückgehen... Zurückgehen... ...Zum Seitenanfang... ...Weiterlesen Weiterlesen...
Verwandte Themen
Seiteninfo
Textversion: 1.3.0
Textstatus: aktuell
Seite: 265 von 365
Verfasser: Peter Hildebrand
Start/Hauptmenü
Übersicht
Das Universum
Geschichten
Rollenspielmaterial
Galerien

Download


Impressum




































 
Dieses Menüsystem funktioniert erst ab Opera 7.x!